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Hänsel und Gretel der Brüder Grimm ist eines der bekanntesten Märchen überhaupt und übt mit seiner simplen und doch eingehenden Geschichte seit jeher eine unglaubliche Faszination auf Gross und Klein aus. So hat auch Engelbert Humperdinck dieses Märchen in eine grosse Oper verwandelt, ganz nach wagnerscher Manier. Kontrastierend dazu hat er auch viele Volkslieder in die Geschichte eingewoben, um den kindlichen Charakter hervorzuheben. Diese werden im Stück von Hänsel und Gretel gesungen. Das Ergebnis ist eine familienfreundliche Oper für alle, ob gross oder klein, operngewohnt oder volksliedliebend.

 

Dieses Stück ist mit seiner eingehenden Geschichte und der guten Musik mit schon eingebauten Volksliedern prädestiniert für die nächste Produktion von OPERETTA ARDEZ. Der Kontrast von der “musica populara” zur klassischen Musik ist bereits gegeben.
Für diese Produktion wird neben dem Orchester da l’OPERETTA ARDEZ zwei Überraschungsgäste der Rümligäng, einer junge einheimischen Volkskapelle, eingebaut. Für diese beiden Ensembles arrangiert der Bündner Komponist Duri Collenberg, unser Arrangeur von Hänsel und Grettina, die Musik von Humperdincks und auch die Einschübe neu. Es entsteht für das Stück also ein neuer Klangkörper und damit fürs Publikum ein neues Hörerlebnis mit klassischen Instrumenten, die mit den Schwyzerörgelis zusammen erklingen. Ausserdem wird ein szenischer Kinderchor Teil der Produktion sein, der einerseits Lieder im Prolog singt, aber später auch immer wieder Hänsel und Gretel im Wald auf ihren Abenteuern stimmkräftig und szenisch auf ihrem Abenteuer unterstützt.

Die Oper wird nicht eins zu eins übernommen, sondern auf die Spielstätte Plan Plaz in Ardez adaptiert. Die Familie und ihre Geschichte werden stärker ins Zentrum gerückt, wobei das Waldfest als Ausgangspunkt der Erzählung dient.
In einem dafür eigens neu geschriebenen Prolog, am Waldfest, gibt es neben Essensstände und Attraktionen für Kinder wie z.B. einer Kegelbahn, auch Volksmusik, gespielt von der einheimischen Chapella Tasna und der Rümligäng. Selbstverständlich darf auch dazu getanzt werden - ein richtiges Volksfest eben, bei welchem die Grenze zwischen Publikum und Darsteller
*innen verschmelzen.

Im Prolog erfährt das Publikum mit den retrospektiven Szenen mehr über das Leben der Familie und auch der Eltern von Hänsel und Gretel. Es wird gewissermassen eine Art gesellschaftskritische und satirische Auslegung des modernen und konservativen Familienmodells gezeigt. Dies natürlich immer im dramaturgischen Faden der Geschichte und mit einigen musikalischen und szenischen Überraschungen.

Das Publikum kommt zum Waldfest und amüsiert sich. Die Darstellenden sind bereits auf der Bühne. Im Prolog singen Kinder Lieder, der Zuckerwatten-Verkäufer, der später als Hexe auftauchen wird, verwöhnt sie, bis diese von den Eltern geholt und nach Hause gebracht werden, damit es nicht zu spät werden soll.

Der Vater von Hänsel und Grettina ist auch da, um seine Ware während des Waldfestes an die Leute bringen zu können. Da seine Geschäfte gut gelaufen sind, kauft er einiges an Esswaren für zuhause ein. Er freut sich darauf, endlich die Bäuche seiner Kinder zu füllen, da oft nicht genug zu essen da ist. Selbst noch in Feierlaune, trinkt er etwas zu viel und verprasst dabei fast das ganze Geld, das er verdient hat, und schläft ein. In diesem Moment setzt die wunderbare Ouvertüre von Humperdinck ein und das eigentliche Stück fängt an. Als er erwacht, merkt er erst, wie spät es ist, da er alleine am Fest übrig geblieben ist. Schnell eilt er nach Hause und muss erfahren, dass seine Kinder von der Mutter zum Beerensammeln weggeschickt worden sind. Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf, aller"dincks" mit vielen Überraschungen, neu integrierter E. und U-Musik und einigen Rück- und Vorblenden ins Leben der Eltern.